Ergebnisse

Hier finden Sie eine Übersicht über zentrale Befunde aus den bisherigen Befragungen des Weizenbaum Panels. Mit jeder neuen Befragung wird diese Übersicht aktualisiert. Ausführlichere Darstellungen und Analysen finden Sie in den bisher veröffentlichten Publikationen.

Politisches Interesse und Einstellungen zur Demokratie

  • Eine große Mehrheit der Menschen in Deutschland ist politisch interessiert und möchte die Demokratie aktiv mitgestalten.
  • Das Internet ist dabei zu einer wichtigen Informationsquelle für politische Themen geworden, besonders für jüngere Menschen. Zudem gewinnen auch soziale Medien an Bedeutung.
  • Auch wenn die Mehrheit der Bürger:innen die Demokratie als funktionsfähig bewertet, zweifelt rund ein Viertel daran, dass Wahlen einen Unterschied in der Politik machen.
  • Trotz der öffentlichen Kritik an den Pandemiemaßnahmen der Regierung ist das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung in den Jahren zwischen 2019 und 2021 nicht zurückgegangen.

Politische Partizipation

  • Klassische Formen des sozialen und politischen Engagements werden in großem Umfang durch digitale Partizipationsformen ergänzt, vor allem in jungen Altersgruppen.
  • Die populärsten Formen politischer Partizipation sind Geldspenden, Petitionen, das Kaufen von oder der Verzicht auf bestimmte Produkte aus politischen oder ethischen Gründen (Boycott/Buycott) und die Mobilisierung anderer Menschen.
  • Es zeigen sich deutliche soziale Klüfte in der Partizipation: Menschen mit niedrigerer formaler Bildung nehmen weniger an Politik teil, insbesondere bei internetgestützten Aktivitäten.
  • Über die Coronavirus-Pandemie hinweg ist die politische Partizipation in Deutschland relativ stabil geblieben. Zwar sind Aktivitäten, die physische Präsenz erfordern, wie etwa die Mitarbeit in sozialen Organisationen oder die Teilnahme an Demonstrationen, etwas zurückgegangen, doch die Bürger:innen sind weiterhin stark in den sozialen Medien politisch aktiv.
  • In Anbetracht nationaler und internationaler Katastrophen spendeten 2021 mehr Personen Geld an politische oder wohltätige Zwecke als in den Vorjahren.

Bürgerschaftliche Normen

  • Traditionelle Bürgernormen wie die Teilnahme an Wahlen, das Einhalten von Gesetzen und das Verfolgen von politischen Themen in den Medien werden als sehr wichtig bewertet.
  • Auch Normen, die auf einen respektvollen öffentlichen Diskurs im Internet abzielen, erhalten eine große Unterstützung.
  • Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland ist der Ansicht, gute Bürger:innen sollten sich verantwortungsvoll mit Informationen auseinandersetzen und sich aktiv gegen Falschmeldungen und Hassrede einsetzen.

Zivilcourage im Internet

  • Fast die Hälfte der Internetnutzer:innen in Deutschland ist im vergangenen Jahr mit Hass und Hetze im Netz in Berührung gekommen. Ein Drittel davon hat solche Beiträge schon einmal gemeldet oder sich öffentlich dagegen geäußert.
  • Über ein Drittel der Internetnutzer:innen ist im vergangenen Jahr in Kontakt mit sogenannten „Fake News“ gekommen. Etwa zwei Drittel davon gab an, in einem solchen Fall andere Menschen gewarnt zu haben und verdächtige Nachrichten selbst zu überprüfen.

Geschlechterunterschiede in der politischen Partizipation

  • Frauen zeigen ein geringeres politisches Interesse und schätzen ihre politische Selbstwirksamkeit geringer ein als Männer. Sie beteiligen sich in der Regel auch weniger an politischen Aktivitäten. Allerdings berichten deutlich mehr Frauen als Männer, aus politischen oder ethischen Gründen bestimmte Produkte konsumiert oder darauf verzichtet zu haben.
  • Unterschiede zeigen sich auch in den politischen Debatten im Netz: Mehr Männer als Frauen kommentieren und teilen politische Inhalte in sozialen Medien.
  • Eine große Mehrheit der Frauen und Männer unterstützt Forderungen nach mehr Frauen in politischen Führungspositionen. Eine Frauenquote findet jedoch bedeutend weniger Zustimmung – auch unter Frauen.